steht auf dem T-Shirt der jungen Rezeptionistin des Zeltplatzes an der Talsperre Slapy, ungefähr 30 km südlich von Prag. Mein Stil ist gerade müde, der gebratene Hermelin-Käse mit Pommes ist noch nicht allzu lange her und zwingt mich mit beachtlicher Kraft in die Waagerechte. Ausnahmsweise bin ich stärker, trotz Urlaub.
Den Hermelin esse ich ja noch lieber in der eingelegten Variante, mit Peperoni obendrauf und immer anders. Nakládaný Hermelín heißt der, manchmal kann man den auch in tschechischen Läden in kleinen Eimern kaufen.
Gestern gab’s den schon mal als Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Die kleine Oma mit den zwei Brillen auf der Nase, durch die sie freundlich zu uns hoch guckte, während sie das Anmelderitual auf dem Zeltplatz „Autokemp Karlstejn“ begann, hatte uns nach einer Runde Formularausfüllen zum Kiosk nebenan geschickt, wir sollten dort ein Bier trinken, der Kopierer müsse erst hochfahren. Oder die Polizei telefonisch unsere Harmlosigkeit bestätigen, vermute ich ja, gefährliche Zeiten in Böhmen. Statt Bier nahmen wir den Käse, viel zu lange waren wir hermelinlos.
Der Zeltplatz liegt direkt an der Berounka, die Jungs gehen trotz des Regens gleich erstmal baden.
Die Bilderbuchburg Karlstejn wurde nie von fremden Mächten eingenommen oder zerstört, der Hauptturm blieb ja immer stehen, behauptet zumindest der Museumsführer Kristof auf Englisch mit lustigem tschechischen Akzent. Sie wurde von Karl IV. erbaut, sicher hat ihm der ein oder andere Leibeigene gern dabei geholfen. Eine Besichtigung ist heutzutage ausschließlich als Führung und immer nur in Teilen möglich: Will man alles sehen, muss man 3 oder 4 Touren buchen und kommt als ausländische Familie locker auf 120 Euro Eintrittsgeld, das sind ungefähr 50 Hermelins. Karl ist hier hauptsächlich Karel, Schwerpunkt der Führung ist ganz eindeutig der böhmische Teil seines Lebens, vor allem die Sommer, nur dann war er nämlich hier.
So wie wir, etwas mehr davon in den nächsten Tagen.
Na shledanou!