So zynisch es klingen mag, aber der 1. Weltkrieg beendete eine in ihrer Rekordverdächtigkeit einmalige Jagd: Franz Ferdinand zu Österreich-Este tötete eigenflintig! über 274.000 Tiere und hing sich ihre Felle, Geweihe, Federn und zum Teil komplett ausgestopften Körper an die Wände, in die Treppenhäuser und Gänge seines Schlosses Konopiště.
Seine Leidenschaft sei nunmal die Jagd gewesen, sagt die etwas gelangweilt wirkende und abermals obligatorische Führerin durch den monströs dekorierten Südflügel des Schlosses und lässt das Morden danach klingen, als ob von einem lustigen Kauz mit Schnauzbart in jahrelanger Bastelei am Küchentisch eine Streichholzkopie des Eiffelturmes erschaffen wurde.
Am Ende traf den kranken Kopf eine Kugel von hinten und eröffnete damit ein noch viel größeres Töten, das sich durch das halbe 20. Jahrhundert zog.
Die anderen Flügel des Schlosses bezahlt man wieder mit Extratouren, eine Erfindung, die uns zunehmend mißfällt. Waffensammlung und tonnenweise Nippes sparen wir uns daher, in der Regel gehen Geld und Geschmack sowieso getrennte Wege und man verpasst nichts.
Um in die sommerliche Gegenwart zurückzufinden, gibt es im nächsten Städtchen einen nakládaný Hermelín und Medvedik, Honigkuchen, dann kurven wir durch osteuropäisch anmutende Dörfer wieder zum Zeltplatz zurück, um unseren Style zu fühlen.
Na shledanou!