Ihr Lieben,
fast wäre ich Gefahr gelaufen, für immer in Yangshuo hängenzubleiben. Es ist einfach zu schön. Aber da das 1700 km vom Treffpunkt mit der Liebsten in Shanghai entfernt ist und ich natürlich noch mehr von China sehen muss, breche ich am Sonntagmorgen auf. Routiniert frage ich den Fahrer des ersten, für meinen Rucksack groß genug erscheinenden dreirädrigen Elektrokarrens, in bestem Chinesisch: „Guilin Bus?“ Er freut sich, zeigt mir die Geste für 15 (gekreuzte Zeigefinger für 10, aufblinkende Hand für 5), ich nicke, zahle, wir fahren los. Auf den ersten Blick wirkt er wie 75, sein Fahrstil ist der eines 18jährigen. Er singt unterwegs, grüßt diverse Leute an Straßenständen und lacht. Nach einer Weile hält er hinter einem Bus, allerdings noch lange nicht an der Yangshuo North Bus Station, zeigt darauf und wiederholt Guilin. Skeptisch steige ich ab, schnappe meinen Krempel und frage den Busfahrer: „Guilin?“ Nicken, lachen, twentyfive, einsteigen.