Neuerdings wollen alle ihre Routinen optimieren. Aufstehen, pinkeln, duschen, frühstücken, Zähne putzen und auf Arbeit fahren heißt jetzt zum Beispiel „Meine Morgenroutine“. Na ich weiß ja nicht…
Alles Routine!

Neuerdings wollen alle ihre Routinen optimieren. Aufstehen, pinkeln, duschen, frühstücken, Zähne putzen und auf Arbeit fahren heißt jetzt zum Beispiel „Meine Morgenroutine“. Na ich weiß ja nicht…
… ging heute nicht so richtig, Dieter ist zu eselig. Er bleibt stehen, wenn er laufen soll und läuft, wenn er stehen soll und nichts und niemand kann ihn zu etwas anderem überreden. Höchstens Futter, aber sobald es alle ist, beharrt Dieter wieder auf seinem Willen. Gibt ja als Belohnung was zu fressen.
Ich will weiterlesen!„Wir stehen hier auch angesichts der Wahlergebnisse vor einer Riesenaufgabe.“ Der chirurgische Leiter des Herzzentrums Dresden öffnet eine gut gesicherte Tür in das Heiligtum der Spezialklinik an der Fetscherstraße und wir blicken auf ein mehrarmiges Ungetüm mit Bett, so zumindest der erste Eindruck der Apparatur, die fast den gesamten Raum ausfüllt. Nazis raus
Die Schweiz ist das Berg und Fluß gewordene „Die Kinder sind aus dem Haus“. Alles ist sauber und ordentlich, man fährt höchstens 130 (oder 110?), die Straßen sind aus Flüsterasphalt, das Zentrum eines jeden Ortes ist ein Bioladen mit regionalen Produkten und Yoga-Kurs. Der hat auch sonntags geöffnet, so ist jedem Achtsamkeitsmangel vorgebeugt. Nach halb acht abends ist es ruhig, schläfrig legt sich die Schweiz dann schon mal hin, sie „kann ja später nochmal aufstehen“, um bis morgen früh um neun nicht wieder munter zu werden.
…wäre der Delfin gewesen.
Nicht die Italienys, immer gestresst, außer wenn sie vor den Bars sitzen und sich in der schönsten Sprache der Welt, so die Italienys, unterhalten, häufig akustisch an überhebliche Enten in den Ruppiner Gewässern erinnernd. Tutti Knaatschi.
Auch nicht die südosteuropäische Infrastruktur zu nordwesteuropäischen Preisen, nicht die Milliarden Menschen, die dicht an dicht an steinigen Stränden liegen, sich durch pittoreske Dörfchen schieben, nach Sitzplätzen auf den Vaporettos Venedigs hetzen.
Nicht, dass mir das alles nicht irgendwie eine Weile gefallen würde, nur mit dem Delfin ist es nicht vergleichbar.
Es kam aber keiner, so sehr ich auch auf das Meer starrte.
Vielleicht ist Venedig untergegangen, bevor ich es gesehen habe. Der Himmel schüttete einen seiner gigantischen Eimer nach dem anderen auf die Stadt, auf uns, auf die Straßen, wo ohne Schwimmbrille überhaupt nichts mehr zu erkennen war. Im Radio lief „Yellow Submarine“ von den Beatles.
Letzteres habe ich mir ausgedacht, es kam „Sun is shining“ von Bob Marley, das Trommelstakkato des Regens überdröhnte es, vielleicht war das Radio auch aus. Wir flossen in reißenden Strömen aus Wasser und Blech die Dolomiten hinab, eine Eibenhecke bremste uns erst kurz hinter der Lagune auf einem kleinen Zeltplatz, wo wir jetzt Blutsbrüderschaft mit Millionen italienischer Mücken trinken.
Morgen nehmen wir ein Boot und sehen nach, was von der Stadt noch übrig ist.
Am 11.10.2020 wurde Mischenkas Fernweh so stark und schmerzend, dass er in das sich im Tharandter Wald befindliche Grillenburg aufbrach, um die dortigen Menschen und deren Gebräuche kennenzulernen, vielleicht gäbe es ja auch etwas Exotisches zu essen, solcherlei Dingen war Mischenka nie abgeneigt.
Die Anreise über so sagenumwobene Orte wie Freital und Hartha – schon der Klang, dieses so häufig zischend falsch ausgesprochen tie äjtsch – diese Anreise war eine lange, abenteuerliche, kurz hinter Tharandt war nämlich die Straße aufgerissen und eine Ampel regelte den Verkehr.
Als die verschiedenen Gegenden vor langer Zeit hergestellt wurden, geriet Südfrankreich einfach zu perfekt. Ruhrgebiet und Sachsen-Anhalt beschwerten sich sofort lautstark und drohten, von der Erde zu springen, kein Lebewesen könne es ja mit dem Wissen um solch Wunderbarkeit dauerhaft in ihnen aushalten, alle würde es in den Süden ziehen. Logisch. Und nu?
Als Prinzessin Enimie im 6. Jahrhundert in den Cevennen wie durch ein Wunder von der Lepra geheilt wurde, zahlte sie dafür einen vergleichsweise kleinen Preis: Sie musste für immer hier bleiben. Sobald sie die malerischen Schluchten des Tarn verlassen wollte, brach die Krankheit angeblich wieder aus. Nee, oder?
„Also ich möchte das nicht!“, wiederholt Frau Pinoschka ein winziges Eckchen zu bestimmt und ein wenig zu laut. „Wirklich nicht.“ „Du hast ja aber gar keine Chance, weil ich es ja möchte.“ Herr Pinoschka grinst und fängt noch einmal von vorn an. Worum geht’s?