Eine spanische Marquesa namens Theresa*

Zum Glück bin ich gestern zeitiger ins Bett gegangen, kurz nach dem Einschlafen sitze ich nämlich schon im Flugzeug. Müde, der Taxi-Fahrer zum Flughafen wollte Gott sei Dank kaum sprechen. Die Liebste will auch im Bericht vorkommen, also kleine Korrektur: Der Taxifahrer wollte mit mir nicht sprechen, mit Julischka schon. Wo es denn hingehe, musste sie ihm erzählen, so kurz nach dem Einschlafen und lange vor dem Aufwachen. Sevilla diesmal.

Aufwachen!

Na shledanou!

„Und, kann man in Tschechien rumfahren? Lohnt sich das?“, werde ich nach Rückkehr in den Alltag gefragt. Man kann, es lohnt sich auch. Das Land ist ziemlich klein – alle seine 10,5 Millionen Einwohner würden locker in eine mittlere chinesische Stadt passen – man muss also etwas aufpassen, dass man nicht zu schnell durchgefahren ist. 4 Autobahnen gibt es, behauptete jedenfalls ein minderjähriger Mitfahrer, überprüft habe ich das nicht.

Weiter, immer weiter!

Český Krumlov

Am meisten hat mich verwundert, wie wenig bekannt das malerisch von der Moldau umflossene Weltkulturerbe ist, vielleicht ja aber auch nur mir. In Asien sieht das scheinbar anders aus, jede Menge Chinesen pilgern durch die Stadt, fragen nach einer Pferdetheaterführung und wo das Schloss ist.

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Panoramafotos nach dem Klick

Nachteile des Campens

Als ich heute morgen erwachte
Mit Blick auf den See, die Sonne lachte
Stand im Wasser die Liebste nackt
Von hinten ihr Anblick eine Pracht

Ich setzte mich auf, die Sicht zu genießen
Sanft rauschten die Bäume, summten die Wiesen
Ihren Po suchte ich, und die Beene
Doch wo sie grad stand, schwammen zwei Schwäne

Und die flogen dann auch noch mit singenden Schwingen davon.

Jedes Jahr im Urlaub

packt die geliebte Gemahlin ein großer Ehrgeiz. Die Bezeichnung Gemahlin rührt übrigens von ihrer vorzüglichen Kocherei und entbehrt nicht etwa deshalb nicht des Buchstaben H, weil sie gemalt untrefflich aussehen würde, im Gegenteil. Außer wenn ich sie malte, denn das zählt nicht zu meinen ohnehin schon spärlich vorhandenen Talenten. Zu diesen rechnet die verehrte Gemahlin das Dichten, weshalb, und damit nähere ich mich endlich dem erwähnten Ehrgeiz, weshalb ich in jedem Urlaub kunstvoll gereimte Banalitäten erfinden muss. Hauptsache, sie passen auf eine Zeile. Die gepriesene Gemahlin schreibt diese dann nämlich auf Postkarten mit Fotos der momentan besuchten Gegend, da ist es wichtig, dass die Zeilen nicht zu lang sind. Früher mussten die Kinder die Fotos malen, heute muss nur noch ich dichten.
Daher schwebt mit dem ersten Urlaubstag ein Damoklesschwert über mir, es ist postgelb und fällt mit den Worten „Und, ist Dir schon ein netter Vierzeiler eingefallen?“ polternd auf mich herab. Jeden Tag im Urlaub.