Schwimmen mit Musik

Ha, ich influence euch heute! Ausnahmsweise! Shokz hat mir fleißigem Schwimmer die neuen Sportkopfhörer OpenSwim Pro spendiert. Kostenlos, dafür mit der Bitte, meine Meinung kundzutun. Ich Glückspilz!

Schwimmen sei langweilig, sagen viele. Das stimmt ein bißchen, immer hin und her, einatmen, ausatmen, Wende und die ganze Zeit ist man allein mit seinen schwindenden Kräften. Mehrmals pro Woche. Mit den Knochenschallkopfhörern OpenSwim Pro von Shokz ist das Vergangenheit.
Damit kann man telefonieren, Musik vom Smartphone hören – alles, was mit normalen Headsets auch geht. Da Bluetooth aus physikalischen Gründen im und unter Wasser nicht funktioniert, ist zusätzlich ein MP3-Player mit 32 GB Speicher eingebaut. Das ganze ist komplett wasserdicht, ich könnte theoretisch 2 Stunden lang in 2 Meter Tiefe tauchen. Schaffe ich aber nicht, nicht mal mit Musik.

 
Wie läuft das im Trainingsalltag ab?
Zuerst habe ich natürlich Musik auf die OpenSwim Pro geladen, ich schwebe bei langen Strecken gern zu melodischem, leicht trancigen Techno durch die Wasserwelt. Der Datentransfer läuft im Vergleich zum Vorgänger rasant ab.
Der Rest ist genauso easy: In der Halle nach dem Duschen Kopfhörer auf, Schwimmbrille darüber, einschalten. Ein Kritikpunkt: Die Kopfhörer merken sich leider nicht den letzten Modus, sie starten immer im Bluetooth-Mode, zumindest bei mir. Nach ein paar Trainingstagen geht das Umschalten über ein längeres Drücken auf den großen Knopf am linken Hörer aber wie von selbst. Die Tasten lassen sich über die dazugehörige App in Grenzen selbst belegen. Mit dem Wechsel in den MP3-Player-Modus läuft die Musik von alleine ab der letzten Stelle los, an der ausgeschaltet wurde. Man könnte also auch Hörbücher hören.
Sie tragen sich fast unfühlbar, nichts verrutscht, ob mit oder ohne Badekappe – egal, was man im Wasser macht.

Der Sound ist aus meiner Sicht im Vergleich zur Vorgängerversion besser, ich bin aber kein besonders audiophiler Mensch. Knochenschallkopfhörern fehlt prinzipbedingt immer ein wenig Bass. Solange man an Land steht, merkt man das. Wenn die Ohren aber unter Wasser sind, wird scheinbar das ganze Becken zum Resonanzraum, der Unterschied ist gewaltig. Verstärken lässt sich dieser Effekt, indem man die mitgelieferten Ohrstöpsel aus weichem Silikon nutzt.

Sofern man sein Handy mit an den Beckenrand nimmt, lässt sich nach dem Training direkt in den Bluetooth-Modus wechseln. Die Umwelt bleibt dabei hörbar, weil die Ohren ja frei sind. Mir ist das wichtig, da ich mich danach auf‘s Fahrrad schwinge und auf Arbeit fahre, ich bin im Straßenverkehr nicht gern akustisch völlig abgeschnitten. Außerdem muss man sie im Büro dadurch nicht absetzen, man könnte schließlich mit ihnen telefonieren, die Sprachqualität ist super. Unsichtbar sind die OpenSwim Pro allerdings nicht, auf Fragen sollte man sich einstellen.

Akku, Lieferumfang und Preis
Den Akku habe ich noch nicht leergezogen, meine irrationale Sorge, mich im Wasser plötzlich in Stille plantschen zu hören, lässt mich die Kopfhörer früh 10 Minuten ans Ladekabel hängen, das reicht für 3 Stunden Musik. Das Kabel ist ein proprietäres mit magnetischem Anschluss – etwas, wofür ich sonst wenig Verständnis habe. Hier ausnahmsweise schon, schließlich muss das alles komplett wasserdicht sein. Laut Shokz halten die OpenSwim Pro einen langen Bürotag durch.
Mitgeliefert werden eine Silikontasche, das Lade- und Datentransferkabel, Ohrstöpsel, die Kopfhörer.

199 Euro empfinde ich persönlich als ziemlich teuer. Ich muss aber zugeben, dass die Vorgängerversion seit drei Jahren ohne Mucken und Klagen problemlos funktioniert, dass ich seitdem viele hundert Kilometer damit geschwommen bin – was ich ohne wahrscheinlich nicht getan hätte. Zu langweilig. Insofern wird das Geld in die eigene Gesundheit investiert und da ist es vielleicht doch ganz gut angelegt. Rückenschmerzen oder pfeifenden Atem bei Bergwanderungen kenne ich nicht mehr.

Fazit
Ich weiß gar nicht, ob ich noch ohne könnte, es fühlt sich fast wie Tanzen an. Schwimmen ist sehr rhythmisch. Nach diversen Versuchen mit wasserfesten, kabelgebundenen Kopfhörern, die an einem anklippbaren Player hingen, mit denen mir die Ohren immer wehtaten und deren Sound nicht besonders war, mit denen man gekämpft hat, weil in ein Ohr dann doch mal Wasser gelaufen war und nur noch auf dem anderen Musik lief, bin ich irgendwann bei Shokz gelandet. Ich war mit dem Vorgänger, den OpenSwim schon sehr zufrieden, sie wandern jetzt unter die Badekappe meiner Liebsten. Die OpenSwim Pro sind eine sinnvolle Weiterentwicklung, die nochmal besser klingen und auf Grund ihrer Bluetooth-Fähigkeiten die Einsatzmöglichkeiten vervielfachen. Schön wäre, wenn man den Startmodus Bluetooth oder MP3-Player in der App festlegen könnte, ansonsten gibt es von mir nichts zu meckern.

Der Soundcloud-Link von oben nochmal als Player eingebettet:

Nachtrag: Bis jetzt habe ich den Pause-Knopf noch nicht gefunden, ich bin im Wasser also nicht ansprechbar. Hat Vor- und Nachteile… Muss ich wohl doch mal in die Anleitung gucken.